Ursachen von Wassermangel


Wassermangel entsteht nicht durch eine einzige Ursache, sondern durch das Zusammenspiel vieler Faktoren. Der Klimawandel, eine ständig wachsende Weltbevölkerung, die enorme Wassernutzung in der Landwirtschaft, die Verschmutzung von Gewässern und eine oft schlechte Infrastruktur führen gemeinsam dazu, dass in vielen Regionen der Erde zu wenig sauberes Wasser verfügbar ist.

Klimawandel - der wichtigste Treiber des Wassermangels

Der Klimawandel verändert das weltweite Klima spürbar. Durch steigende Temperaturen verdunstet mehr Wasser aus Böden, Flüssen und Seen. Gleichzeitig regnet es in vielen Regionen seltener oder unregelmäßiger. Die natürlichen Regenzeiten verschieben sich und werden kürzer.

In einigen Gebieten kommt Regen plötzlich in Form von Starkregen herunter, der jedoch kaum in den Boden eindringt. Dadurch füllt er keine Grundwasserspeicher auf.

Insgesamt führt der Klimawandel zu längeren und häufigeren Hitze- und Trockenperioden. Diese Dürren trocknen Böden aus, senken den Wasserspiegel in Flüssen und Reservoirs und verschärfen die Wasserknappheit, besonders in ohnehin trockenen Ländern.

Bevölkerungswachstum - immer mehr Menschen brauchen Wasser

Die Weltbevölkerung wächst seit Jahrzehnten stark an. Immer mehr Menschen brauchen täglich Wasser – zum Trinken, Kochen, Waschen und für ihre Gesundheit. Doch in vielen Regionen kann die Wasserversorgung nicht mit diesem schnellen Wachstum Schritt halten.

Besonders in großen Städten entsteht dadurch ein enormer Druck auf die Wasserressourcen. Millionenstädte wie Delhi, Kapstadt oder Mexiko-Stadt verbrauchen jeden Tag riesige Mengen an Wasser, die lokale Quellen oft nicht mehr liefern können.

Das Bevölkerungswachstum führt außerdem dazu, dass mehr Nahrung produziert werden muss. Für Landwirtschaft und Viehzucht wird jedoch sehr viel Wasser benötigt. Dadurch steigt der Wasserverbrauch weiter an, während die verfügbaren Wasserressourcen in vielen Ländern gleichzeitig abnehmen.

In vielen ärmeren Regionen verschärfen schwache Infrastruktur, wenig Geld und schlechte Verteilung das Problem zusätzlich: Es gibt zwar Wasser, aber nicht genug Leitungen, Speicher oder gereinigtes Trinkwasser für alle Menschen.

Landwirtschaft - der größte Wasserverbraucher Weltweit

Die Landwirtschaft verbraucht rund 70 % des weltweit verfügbaren Süßwassers und ist damit der größte Wassernutzer überhaupt. Vor allem in trockenen Regionen wird Wasser häufig ineffizient eingesetzt. Viele Bauern nutzen noch alte Bewässerungsmethoden, bei denen ein großer Teil des Wassers verdunstet oder im Boden versickert, bevor es die Pflanzen erreicht.

Besonders wasserintensive Produkte wie Reis, Baumwolle, Avocados oder Mandeln benötigen enorme Mengen Wasser. In Ländern wie Indien, Pakistan oder Spanien wird dadurch viel Grundwasser abgepumpt – oft schneller, als es sich durch Regen wieder auffüllen kann.

Wenn zu viel Wasser für die Landwirtschaft genutzt wird, bleibt weniger für die Trinkwasserversorgung, die Industrie und die Natur übrig. In manchen Regionen führt die Übernutzung sogar dazu, dass Flüsse austrocknen und der Grundwasserspiegel dramatisch sinkt. Dadurch verschärft die Landwirtschaft den Wassermangel in vielen Teilen der Welt erheblich.

Wasserverschmutzung - nutzbares Wasser geht verloren

Ein großer Teil des vorhandenen Wassers auf der Erde kann nicht genutzt werden, weil es verschmutzt ist. Industrie, Haushalte und Landwirtschaft leiten häufig ungefilterte Abwässer in Flüsse, Seen und Meere. Dadurch gelangen Chemikalien, Plastik, Öle, Medikamente, Dünger und Pestizide in das Wasser.

Wenn Wasser verschmutzt ist, kann es weder als Trinkwasser noch für die Bewässerung von Pflanzen genutzt werden. Besonders in Entwicklungsländern fehlen Kläranlagen oder funktionierende Filtersysteme, sodass verschmutztes Wasser direkt in die Umwelt gelangt.

Wasserverschmutzung bedeutet deshalb nicht, dass „zu wenig“ Wasser vorhanden ist – sondern dass das vorhandene Wasser nicht sauber genug ist, um es zu verwenden. Dadurch verschärft sich der Wassermangel, obwohl eigentlich genug Wasser da wäre.

Schlechte Infrastruktur - Wasser geht verloren, bevor es genutzt wird

In vielen Ländern gibt es keine zuverlässige Wasserversorgung, weil die Infrastruktur schlecht ausgebaut ist. Wasserleitungen sind oft alt, beschädigt oder gar nicht vorhanden. Dadurch gehen große Mengen Wasser verloren, bevor sie überhaupt bei den Menschen ankommen.

In manchen Städten versickert oder verdunstet bis zu 40 % des Trinkwassers in undichten Leitungen. Auch fehlende oder defekte Pumpen, Brunnen und Speichertanks führen dazu, dass vorhandenes Regen- oder Grundwasser nicht genutzt werden kann.

 

Erstelle deine eigene Website mit Webador